Zahlungsanbieter für Online-Shops in Deutschland

Zahlungsanbieter für Shop-Betreiber – Infos und Gebühren

Im Online-Handel sind E-Payment-Verfahren weiter auf dem Vormarsch. Rund 20 Prozent aller Transaktionen werden allein über die digitale Bezahlplattform PayPal abgewickelt. In Deutschland ist PayPal mit Abstand der erfolgreichste digitale Zahlungsanbieter für Shop-Betreiber und erfreut sich großer Beliebtheit bei den Kunden. Aber auch die Konkurrenz schläft nicht. Mit Sofortüberweisung, Amazon Pay und Giropay stehen weitere attraktive Zahlungsanbieter zur Verfügung. Selbst Google und Apple haben eigene E-Payment-Verfahren entwickelt, die den Markt in den nächsten Jahren aufwirbeln könnten. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Zahlungsanbieter für Shop-Betreiber vor und zeigen, mit welchen Gebühren Sie jeweils rechnen müssen.

Prozentualer Anteil der Zahlungsarten im Online-Handel

  1. Rechnung: 28,0 %
  2. Lastschrift: 20,0 %
  3. PayPal: 19,9 %
  4. Kreditkarte: 11,0 %
  5. Vorkasse: 4,9 %
  6. Zahlung bei Abholung: 4,0 %
  7. Ratenkauf und Finanzierung: 4,0 %
  8. Nachnahme: 2,7 %
  9. Sofortüberweisung: 2,5 %
  10. Sonstige: 1,9 %
  11. Amazon Payment: 1,0 %

Quelle: EHI Studie Online Payment 2018, basierend auf den Umsatzzahlen 2017 im Online-Handel in Deutschland

PayPal – der Riese unter den Zahlungsanbietern

Beim Online-Shopping bevorzugen viele Kunden den Online-Bezahldienst PayPal. Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit, diese Attribute bringen Nutzer mit PayPal in Verbindung. Dank des angebotenen Käuferschutzes ist der Einkauf über PayPal für Ihre Kunden sehr sicher. Denn wird die Ware nicht geliefert oder entspricht nicht der Artikelbeschreibung, erhält der Kunde sein Geld zurück. Mit rund 20 Prozent aller getätigten Transaktionen liegt PayPal in Deutschland an der einsamen Spitze aller Online-Bezahldienste. Unzählige Start-Ups, Banken, Finanzdienstleister und Kreditkartenfirmen haben versucht, PayPal vom Thron zu stoßen – bisher ohne Erfolg. Deswegen sollten Sie unbedingt PayPal als Zahlfunktion in Ihren Online-Shop integrieren. Wählt ein Kunde PayPal als Zahlungsmethode, wird er auf die PayPal-Webseite weitergeleitet, um die Zahlung zu bestätigen. Sowohl Sie als Shop-Betreiber als auch Ihre Kunden benötigen dazu einen Account bei PayPal. Nach getätigter Zahlung gelangt der Käufer zurück zu Ihrer Webseite. Für Ihre Kunden ist die Nutzung von PayPal kostenlos, für Sie als Händler fallen relativ hohe Gebühren an. Deswegen sollten Sie andere Zahlungsanbieter für Shop-Betreiber ebenfalls unter die Lupe nehmen und gegebenenfalls zusätzlich als Zahlfunktion anbieten.

Sofortüberweisung – einfach und schnell

Bei der Bezahlung per Sofortüberweisung wird der offene Betrag direkt vom Bankkonto Ihres Kunden auf Ihr Geschäftskonto überwiesen. Da die Transaktion in Echtzeit ausgeführt wird, haben Sie als Shop-Betreiber die Gewissheit, dass Sie Ihr Geld für die verkauften Waren direkt erhalten. Die Funktionsweise ist sehr einfach. Ihre Kunden loggen sich während des Bezahlvorgangs in ihr eigenes Online-Banking ein, bestätigen dort die Zahlung und verifizieren diese durch eine TAN-Nummer.

Amazon Payment – die bequeme Zahlfunktion

Nach PayPal ist Amazon Pay der bekannteste Online-Bezahldienst in Deutschland. Das liegt vor allem an der einfachen Funktionsweise. Denn Kunden mit einem bestehenden Amazon-Konto können die dort hinterlegten Zahlungsdaten auch für Transaktionen bei anderen Shop-Betreibern nutzen. Hierzu ist weder eine erneute Registrierung noch eine Prime-Mitgliedschaft erforderlich. Ihnen als Verkäufer wird dadurch viel Arbeit abgenommen und Ihre Kunden profitieren von einem guten Service. Außerdem verleihen Sie durch die Integration der Amazon Pay-Zahlfunktion Ihrem Shop mehr Glaubwürdigkeit, denn der Amazon-Kauf mit einem Klick ist vielen Nutzern vertraut. Vor allem für Neukunden ist dies ein Vertrauenssignal. Ein weiterer Vorteil ist das Erscheinen Ihres Angebotes in den Suchergebnissen von bestehenden Amazon-Kunden. Allerdings sollten Sie abwägen, ob Ihr Angebot dem Konkurrenzdruck durch die anderen Amazon-Verkäufer standhalten kann. Wenn Sie hier Nachteile für Ihren Online-Shop befürchten, sollten Sie lieber auf die Bezahlfunktion über Amazon Pay verzichten.

Giropay – das Bezahlsystem von deutschen Banken und Sparkassen

Hier wird der Käufer beim Bezahlen direkt von Ihrem Online-Shop in den geschützten Bereich der eigenen Hausbank umgeleitet. Der Käufer erhält nach dem Einloggen eine bereits fertig ausgefüllte Überweisung im Browserfenster, die er mit einer TAN-Nummer bestätigen muss. Für Ihre Kunden ist diese Art der Bezahlung bequem und sicher, denn das Überweisungsformular ist bereits ausgefüllt. Außerdem bietet das Verfahren die gleichen Sicherheitsstandards wie das herkömmliche Online-Banking. Für Ihre Kunden fallen keine extra Gebühren an. Ein großer Nachteil ist, dass nicht alle Banken dieses Bezahlsystem unterstützen.

Apple Pay und Google Pay – großes Entwicklungspotential

In erster Linie fungiert Apple Pay als digitale „Geldbörse“ (Wallet) für das iPhone. Nutzer können Kredit-, Debit- und Store-Karten, Flugtickets, Kinokarten, Gutscheine und Kundenkarten digital in ihrem Handy „aufbewahren“ und müssen diese nicht mehr physisch als Karte mit sich herumtragen. Über Apple Pay können aber auch Käufe innerhalb von Apps und Online-Shops getätigt werden. Voraussetzung für die Nutzung ist, dass Kunden im Besitz eines iPhones (iPhone SE oder höher) sind. Bei der Bezahlung werden die im persönlichen Apple-Konto hinterlegten Zahlungsinformationen verwendet und müssen im Online-Shop nicht preisgegeben werden. Die Bezahlung läuft über die einmal im Apple-Konto hinterlegte Kreditkarte des Kunden. Apple Pay ist erst seit Dezember 2018 in Deutschland verfügbar. Experten gehen davon aus, dass sich Apple Pay in kürzester Zeit zu einer echten Alternative von PayPal entwickeln könnte.

Google Pay unterscheidet sich in der Funktionsweise kaum von Apple Pay. Online nutzen Kunden diesen Bezahldienst in erster Linie für den kostenpflichtigen Download in Play Stores. Ein wesentlicher Unterschied zu Apple Pay ist die Möglichkeit, Google Pay an ein bestehendes PayPal-Konto anzubinden. Der Besitz einer Kreditkarte ist deswegen überflüssig. 

Skrill – Bezahlsystem mit Prepaid-Option

Noch ist Skrill nicht weit verbreitet und kommt vor allem bei Skype und Online-Casinos zum Einsatz. Ein großer Vorteil von Skrill liegt in der Anonymität, falls diese gewünscht wird. Skrill ist mit einer Prepaid-Karte vergleichbar. Kunden können Geld vom eigenen Bankkonto auf ihr Skrill-Konto überweisen und dann über dieses Guthaben ihre offenen Rechnungen „anonym“ bezahlen. Inzwischen kann über eine Verknüpfung zur eigenen Hausbank auch direkt gezahlt werden. Mehr als 80 Banken weltweit unterstützen Skrill. Überweisungen können in über 40 Währungen vorgenommen werden und werden von fast allen Buchmachern und Online-Casinos sowie vielen Forex-Brokern akzeptiert.

Stripe – technisch perfekt für e-Commerce

Dieser Zahlungsanbieter für Shop-Betreiber wird vor allem von Entwicklern und Internet-Unternehmen geschätzt, da sich dadurch der gesamte Zahlungsprozess vereinfachen lässt. Stripe ist gut anpassbar und lässt sich mit Hilfe einer ausgereiften Programmierschnittstelle (API) in alle Shop-Systeme problemlos implementieren. Sogar der Buy-Button kann problemlos an die Corporate Identity des eigenen Online-Shops angepasst werden. Neben den gängigen Kreditkarten (Visa, Mastercard und American Express) können viele Online-Bezahldienste integriert werden (Giropay, Sofortüberweisung etc.).

Micropayment – nicht nur für Kleinstbeträge

Der Begriff „Micropayment“ wurde früher ausschließlich mit der Zahlung von Kleinstbeträgen in Verbindung gebracht. Der Zahlungsanbieter Micropayment hat aber sein Portfolio in den letzten Jahren ausgeweitet und bietet neben dem Transfer von Kleinstbeträgen auch größere Transaktionen an. Insgesamt neun verschiedene Zahlungsarten werden von Micropayment unterstützt, darunter Kreditkarte, Lastschrift, Sofortüberweisung, Vorkasse und PayPal. Heute sind über Micropayment selbst Beträge im sechsstelligen Bereich mit einer Transaktion realisierbar. Auch wiederkehrende Zahlungen können über Micropayment abgewickelt werden, was zum Beispiel von Verlagen oder Abo-Modellen genutzt wird.

Fazit

Während Online-Bezahlsysteme für Kunden in der Regel kostenlos sind, müssen Sie als Shop-Betreiber teilweise recht hohe Gebühren pro Transaktion bezahlen. Diese sind abhängig vom Warenwert und vom Umsatz, den Sie über den jeweiligen Zahlungsanbieter pro Jahr machen. Teilweise fallen Einrichtungsgebühr und monatliche Beiträge an, die sollten Sie bei Ihrer Kalkulation ebenfalls berücksichtigen. PayPal ist bei Kunden sehr beliebt. Deswegen sollten Sie den Giganten der Online-Bezahldienste auf jeden Fall in Ihren Shop integrieren. Daneben gibt es aber einige interessante Zahlungsanbieter für Shop-Betreiber, die teilweise bessere Konditionen als PayPal haben. Deswegen lohnt es sich, Ihren Kunden beim Bezahlen mehrere Optionen anzubieten.

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Konstantin Botschmanowski ist seit 2013 Unternehmer und betreibt unter anderem das Vergleichs und Informationsportal Mikrokredit24.net. Das Ziel von Mikrokredit24.net ist es Menschen dabei zu helfen sich besser in der Finanzwelt zurechtzufinden, besonders bei der Finanzierung für Privatkunden, Firmenkunden oder Start-Up´s möchten wir mit Mikrokredit24.net helfen.
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