Sollten technische Geräte wie zum Beispiel die Waschmaschine oder Autos streiken oder man muss sich kurzfristig etwas leisten bzw. kaufen, so kommt der Verbraucher oftmals zu unerwarteten hohen Investitionssummen. Häufig ist das Haushaltsbudget rasch überschritten und der Verbraucher verfügt über eine leere Kasse. Um solche Zeiten für eine gewisse Zeit überbrücken zu können kann der Verbraucher verschiedene Alternativen in Anspruch nehmen.
Vorschuss-Betrag in Extremsituationen
Für einen Arbeitnehmer ist es normalerweise im Falle einer finanziellen Notlage recht unangenehm, beim Arbeitgeber um einen Vorschuss auf das Gehalt zu bitten. Keiner fragt gerne freiwillig in solch einer Situation bei einem Arbeitgeber an – insbesondere in einem tendenziell unpersönlichen Umfeld. Von Rechts wegen muss im Falle von individuellen extremen Situationen wie zum Beispiel den Tod eines Partners oder bei einer Scheidung ein Vorschuss-Betrag an den Arbeitnehmer ausgezahlt werden. Bei solchen Gründen gelten die vom Gesetzgeber erlassenen sog. Vorschussrichtlinien. Die Tilgungsmodalitäten sind hier dargelegt. Liegen jedoch vergleichsweise „trivialere“ Gründe für einen Gehaltsvorschuss vor, so kann der Arbeitgeber selber im Rahmen seiner Entscheidungshoheit über den Gehaltsvorschuss entscheiden. Normalerweise sind Gehaltsvorschüsse zinsfrei. In der Regel wird der Gehaltsvorschuss mit dem darauffolgenden Gehalt verrechnet.
Der Arbeitgeberkredit
Der Gehaltsvorschuss zählt zu einen der vielen verschiedenen Varianten an Vorschüssen oder kurzfristigen Krediten. Um innerhalb kürzester Zeit finanzielle Löcher stopfen zu können kann der Verbraucher zum Beispiel ein Arbeitgeberkredit aufnehmen. Der Arbeitgeberkredit ist mit jedem anderen Kredit vergleichbar. Allerdings ist der Arbeitgeberkredit im Vergleich zu den übrigen marktüblichen Krediten wesentlich preiswerter oder er wird ohne Zinsen berechnet. Der Arbeitgeberkredit wird normalerweise nicht mit Sicherheiten an den Arbeitnehmer verliehen. Somit können potentielle Sicherheiten für andere Institute wie zum Beispiel Banken verfügbar sein. Jedoch muss der Arbeitnehmer bewusst sein, dass er dem Arbeitgeber oder der Personalabteilung den eigenen finanziellen Engpass bekannt gibt.
Auszahlung eines Arbeitgeberkredits innerhalb der Probezeit
Tritt der Arbeitnehmer ein, so kann er bereits bei Eintritt einen finanziellen Vorschuss erbitten. Der Arbeitgeber gewährleistet einen Gehaltsvorschuss in der Praxis frühestens zur Probezeitende. Der Arbeitgeberkredit wird lediglich für einen kurzen Zeitraum für den Arbeitnehmer bereitgestellt, um einen finanziellen Engpass zu eliminieren. Die Zahlung des Vorschuss erfolgt vom Arbeitgeber lediglich auf die Arbeit, welche vom Arbeitnehmer schon geleistet wurde. Der Arbeitnehmer kann höchstens den in der jeweils angefallenen Zeit den entsprechenden Gehaltsanteil in Form eines Vorschusses erhalten. Manche Arbeitgeber können in Ausnahmefällen einen Arbeitgeberkredit in Höhe von höchstens dem Netto-Monatsgehalt auszahlen. Dies gilt auch für Überstunden. Basierend auf einer guten Auftragslage kann der Arbeitnehmer Überstunden nehmen. Hierfür ist der Arbeitgeber häufig bereit, einen Gehaltsvorschuss auf den zu erwartenden Arbeitsumfang zu zahlen.
Der Gehaltsvorschuss wird als Teil der Gehaltszahlung berücksichtigt. Die vorausgezahlte Summe muss somit versteuert werden. Außerdem werden die Sozialabgeben analog dem normalen Gehalt belastet. Infolgedessen sollte der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber den Betrag angeben, welchen der Arbeitnehmer als Vorschuss möchte. Im Rahmen dessen wird die Bruttosumme des Gehaltsvorschuss ermittelt.
Der Kleinkredit
Eine weitere Variante stellt der Kleinkredit dar. Das Kleindarlehen stellt eine sehr preiswerte Variante dar, um die Schuldensituation lösen zu können. Die Gewährung des sog. Konsumentenkredits erfolgt sehr häufig ab einem Darlehensbetrag in Höhe von 500 Euro bis zu einem Darlehenskredit von circa. 5.000 Euro. Der Kleinkredit differenziert sich von einem regulären Darlehen nicht. Allerdings unterscheidet sich der Kleinkredit durch eine niedrigere Summe. Außerdem verfügt der Kleinkredit über eine kürzere Laufzeit. Die Laufzeit beträgt zumeist 12 Monate.
Online-Kreditrechner bei Kleinkredite
Bei Kleinkrediten erfolgen die Tilgungen pro Monat. Der Kunde muss einen festgesetzten Soll-Zinssatz pro Monat zahlen. Mithilfe von Online-Kreditrechnern können die Konditionen verglichen werden. Dadurch kann der Kunde die für ihn passenden Kreditdarlehen zu den jeweiligen Kreditkonditionen ermitteln. Im Vergleich zu einem Dispositionskredit ist der Zinssatz bei einem Kleinkredit wesentlich preiswerter.
Voraussetzungen für einen Kleinkredit
Die Kleindarlehen werden normalerweise nicht an gewisse Zwecke gebunden. Die Zwecke können von zum Beispiel der Umschuldung bis hin zur Investition von bestimmten Anschaffungen wie zum Beispiel einer Waschmaschine oder einer Reparatur reichen. Um einen Kleinkredit beantragen zu können, sollte der Verbraucher mindestens volljährig sein und über ein regelmäßiges Einkommen verfügen. Der Antragsteller sollte außerdem über einen positiven SCHUFA-Eintrag verfügen. Direktbanken mit relativ niedrigen Verwaltungskosten bieten oftmals einen Online-Abschluss eines Kleinkredits an.
Die Rahmenbedingungen bei Kurzzeitkredit
Sogenannte Kurzzeitkredite sind besondere Darlehen und zählen zu den Kleindarlehen. Die Kurzzeitkredite verfügen über eine Laufzeit von ein bis sechs Monaten. Bei den Geldverleihern werden zumeist die SCHUFA samt Einkommensnachweisen angefragt. Darüber hinaus gibt es komplett unbürokratische Kurzzeitkredite. Allerdings sind höhere Risiken für den Darlehensgeber mit höheren Zinsen verbunden. Die preiswerteren Zinsen bei den Kurzzeitdarlehen hängen insbesondere mit der relativ kurzen bzw. begrenzten Laufzeit zusammen. Dadurch können Banken sehr leicht ihre Kalkulationen im Rahmen der Schwankungen von dem Finanzmarkt durchführen.
Der Dispokredit mit seinen Vorteilen
Außerdem kann der Dispokredit in Anspruch genommen werden. Der Dispokredit wird von der Bank in Form eines Kredits auf dem Girokonto bereitgestellt. Der Dispokredit setzt sich in Bezug auf den Dispokredit-Betrag auf die regelmäßig eingehenden Zahlungen auf dem Girokonto zusammen. Mit dem Dispokredit kann der Kontoinhaber stets Geld abheben oder Überweisungen tätigen. Die Rahmenbedingungen des Finanzinstituts werden in der Regel ganz flexibel über den Kontoauszug an den Verbraucher weitergegeben. Wird der Dispokredit in Anspruch genommen, so werden relativ hohe Soll-Zinssätze vom Kreditnehmer beansprucht. Im Durchschnitt liegen die Zinssätze bei den Banken in Deutschland bei 11,76 %. Der Dispositionskredit ist zwar sehr einfach zu erhalten. Er sollte dennoch für eine relativ kurze Zeit in Anspruch genommen werden. Ist auf längerer Sicht ersichtlich, dass ein finanzieller Engpass besteht, so sollte der Verbraucher über eine Umschulung nachdenken.