Ein Dispositionskredit ist im Grunde nichts anders als ein Überziehungskredit, den die Bank schnell und unbürokratisch an Kunden vergibt, die ihr Girokonto kurzfristig überziehen wollen. Die Bank gibt vor, in welcher Höhe der Dispokredit gewährt wird, und als Kriterien für den Überziehungskredit gelten zum einen die Bonität des Kunden und zum anderen die Höhe der Einzahlungen, die bislang regelmäßig auf dem Konto eingegangen sind. Auch bei einem Dispositionskredit erkundigt sich die Bank bei der Schufa über die Kreditwürdigkeit des Kunden, und wenn es einen negativen Eintrag bei der Schufa gibt, dann wird die Bank kaum damit einverstanden sein, wenn der Kunde sein Konto überzieht.
Andere Sicherheiten gibt es für einen Dispositionskredit nicht, allerdings hat die Bank ein sogenanntes Pfandrecht, das immer dann in Anspruch genommen wird, wenn der Kunde nicht in der Lage ist, sein Konto auszugleichen. Ist das der Fall, dann hat die Bank das Recht, die Tagesgeldkonten oder auch das Wertpapierdepot des Kunden zu pfänden.
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Für wen ist ein Dispositionskredit besonders geeignet?
Wenn es nach der Statistik geht, dann sind es überwiegend junge Leute, die den unkomplizierten Dispositionskredit in Anspruch nehmen. Einen Dispokredit kann jeder der ein Girokonto hat, ohne einen formellen Kreditantrag bekommen und da der Dispo flexibel ist, ist er beliebt, um kleine finanzielle Engpässe zu überbrücken. Wenn das neueste Smartphone nicht warten kann oder wenn es um schicke Klamotten geht, dann ist der Dispositionskredit perfekt, um kurzfristig an Geld zu kommen. Wenn auf dem Girokonto regelmäßig eine Zahlung eingeht, wie zum Beispiel das Gehalt, dann ist es kein Problem, einen Dispo in Anspruch zu nehmen. Die Bank behält es sich aber trotzdem vor, den Kreditrahmen einzugrenzen, und zwar immer dann, wenn der Kunde das Konto wieder ausgleicht. Geschieht das nicht, dann werden Überziehungszinsen fällig und die sind deutlich höher als bei jedem anderen Kredit.
Ältere Menschen überziehen ihr Konto eher selten und wenn, dann in einem kleinen Rahmen, sie nehmen eher einen kleinen Raten- oder Verbraucherkredit auf, und sparen so eine Menge Geld.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Dispositionskredit?
Die Vorteile des Dispositionskredits liegen eindeutig in seiner unkomplizierten Handhabung. Keine Formalitäten, kein Kreditantrag und wenn der Kontostand stimmt, dann kann das Girokonto in unbegrenzter Höhe überzogen werden. Bei einem regelmäßigen Gehaltseingang auf dem Konto räumen die meisten Banken ihren Kunden eine Überziehungssumme von bis zu drei Monatsgehältern ein, und der Kunde kann frei über diese Summe verfügen. Die große Flexibilität des Dispositionskredits ist ebenfalls ein großer Vorteil, aber diesen problemlosen Kredit lassen sich die Banken auch sehr teuer bezahlen.
Der große Nachteil bei einem Dispokredit ist, dass dieser Kredit sehr teuer ist. Die Banken verdienen mit der Vergabe von Krediten ihr Geld und das ist auch der Grund, warum sie so einfach und schnell einen Dispokredit an ihre Kunden vergeben. Auch die Höhe der Summe, die gewährt wird, ist hoch und dahinter steht immer das Kalkül der Bank, Geld zu verdienen. Die Zinsen für einen Dispositionskredit liegen bei den meisten Banken um 10 %, nicht selten sogar noch höher. Bei einem Zinssatz von 10,89 % liegt der effektive Jahreszins bei über 11 % und das ist ein Vielfaches dessen, was für einen normalen Kleinkredit bezahlt werden muss.
Zwar ist der Zinssatz um 0,4 % gesunken, bedingt durch die aktuell sehr niedrigen Leitzinsen in diesem Jahr, aber wenn man bedenkt, dass ein Ratenkredit schon für 4 % zu haben ist, dann ist der Dispositionskredit ein sehr teurer Kredit. Noch teuer wird der Dispo, wenn der Kunde es versäumt, sein Konto wieder aufzufüllen, denn dann werden Überziehungszinsen fällig. Wichtig ist, bei einem Dispositionskredit darauf zu achten, dass die Bank oder Sparkasse keine Bearbeitungsgebühren berechnet, denn das hat der Gesetzgeber verboten.
Welche Banken bieten einen Dispositionskredit an?
Nicht alle Banken bieten ihren Kunden die Möglichkeit an, das Girokonto mit einem Dispokredit zu überziehen, die meisten bekannten und großen Banken haben den Überziehungskredit aber nach wie vor im Angebot. Wie sehen die Angebote der Banken für einen Dispositionskredit im Einzelnen aus?
Dispositionskredit bei ING DiBa
Die ING DiBa bietet ihren Kunden ein kostenloses Girokonto und auch einen entsprechenden Dispositionskredit an. Aktuell liegt der Zinssatz der ING DiBa bei 7,5 %, Gebühren werden für den Überziehungskredit nicht verlangt. Zudem bietet die Bank eine kostenlose EC-Karte und auch eine Kreditkarte zum Nulltarif. Mehr Informationen zum Angebot
Dispositionskredit bei der Targobank
Auch die Targobank hat einen Dispositionskredit für ihre Kunden im Angebot, der Zinssatz liegt aktuell bei 7,79 %. Das Girokonto wie auch der Dispokredit werden von der Targobank ohne Bearbeitungsgebühren angeboten, auch die Kreditkarte und die EC-Karte sind nicht mit Kosten verbunden. Mehr Informationen zum Angebot
Die Alternative: Ratenkredit
Alle, die kurzfristig Geld vielleicht für eine notwendige Anschaffung brauchen, die sind gut beraten, einen normalen klassischen Ratenkredit aufzunehmen, denn bei diesem Kredit sind die Zinsen deutlich niedriger als das bei einem Dispositionskredit der Fall ist. In der Regel ist es schwer, wieder aus einem Überziehungskredit herauszukommen, denn die Bank verschenkt das Geld schließlich nicht, sie verleiht es nur. Wer einen Monat lang einen Dispositionskredit nutzt und dann im nächsten Monat das Gehalt auf sein Konto überwiesen bekommt, der hat durch den Dispokredit automatisch weniger Geld auf dem Konto und wird daher wahrscheinlich wieder den unkomplizierten Dispokredit nutzen.
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